Providence Health & Services

Über 100.000 Mediziner und Pflegekräfte von Providence können mithilfe von Tableau die Pflege verbessern und Patientenkosten reduzieren


Es wurde eine vereinheitlichte Datenansicht für mehr als 50 Krankenhäuser und für über 100.000 Mediziner und Pflegekräfte erstellt

Pflegekosten wurden mithilfe von Tableau zur Visualisierung des Pflegeerfolgs um 20 Millionen USD im ersten Jahr reduziert

Die Kosten für künstliche Knie wurden um 297 USD pro Patient reduziert, mit Einsparungen von annähernd 3 Millionen USD

Providence St. Joseph Health, ein Verbund aus 51 Krankenhäusern mit über 100.000 Medizinern und Pflegekräften, bietet jährlich hochwertige und kostengünstige Gesundheitsdienstleistungen für Millionen von Patienten. Die Patientendaten befinden sich in einer Vielzahl von Systemen, u. a. auch in elektronischen Patientenakten (Electronic Medical Records, EMRs) Da Providence weiter expandiert, hat die Verwaltung und Einbindung des permanent wachsenden Datenbestands oberste Priorität.

Providence benötigt ein ganzheitliches Verständnis der Patientengesundheit und der Patientenzufriedenheit, der Pflegekosten, der Therapiebeurteilungen aus Patientensicht (Patient-reported Outcomes, PRO) sowie weitere Daten zur Optimierung der Pflegequalität und der Verbesserung der Patienten- und Anbietererfahrung. Vor der Einführung von Tableau haben Analysten unterschiedliche Versionen der gleichen Analytics für Kennzahlen erstellt. Den damit verbundenen Dashboards fehlten wichtige Aspekte: statistische Evidenz, vergleichende Krankenhaus- oder regionale Daten, Prozesskennzahlen und Kostendaten.

Im ersten Schritt ermittelte Providence die grundlegenden Probleme, die mithilfe von Daten gelöst werden können. Es wurden einheitliche Ansichten entwickelt, die Best Practices fördern und unnötige Dinge beseitigen sollen. Zu unnötigen und verschwenderischen Praktiken gehören nicht notwendige kostspielige Utensilien und Medikamente, die die Kosten pro Krankheitsfall in die Höhe treiben und die Gesundheitsversorgung verteuern.

Mithilfe der Tableau-Plattform konnte Providence Dashboards erstellen, die für das gesamte Krankenhaussystem verfügbar sind und Qualitäts- bzw. Kostendaten im Detail darstellen. Mit diesen Dashboards haben Mediziner und Krankenhausärzte die Möglichkeit, Analytics für jedes Krankenhaus, jeden Klinikarzt und jede pflegerische Einheit einzusehen. Diese Datentransparenz führte zu einer erheblichen Verbesserung der Qualitätskennzahlen und zu einer umfangreichen Reduzierung der Pflegekosten.

Ich glaube, Tableau war im Zusammenhang mit unserem Wachstum am hilfreichsten durch seine einfachen Skalierungsmöglichkeiten. Wenn Daten einmal komplett strukturiert sind, können im Handumdrehen kleinere Einheiten in unsere Visualisierungen für eine bestimmte Region aufgenommen werden.

Nutzengesteuerte Analytics verändern die Beurteilung von Analytics durch die Providence-Ärzte

Um die Anforderungen eines expandierende Unternehmens im Gesundheitssektor kontinuierlich zu gewährleisten, müssen komplexe Daten (inklusive hunderter Kennzahlen) analysiert und praktisch umsetzbare Erkenntnisse generiert werden können, die die Verbesserung der Pflegequalität unterstützen. Im geografisch verteilten Netzwerk von Providence werden aber Leistungsberichte an unterschiedlichen Standorten gespeichert. Das macht es für Dienstanbieter schwierig, alle relevanten Daten einzusehen oder diese zur Förderung von Zusammenarbeit und verbesserter Entscheidungsfindung zu nutzen.

Was die Sache zusätzlich verkompliziert, ist die kritische Einstellung vieler Ärzte gegenüber Gesundheitsdaten. Sie bezweifeln oft, dass EMR-Daten wirklich hilfreich für Ihre Arbeit sind, und fragen sich, ob Analysten genügend medizinisches Wissen haben, um wirklich aussagekräftige EMR-Daten bereitzustellen. Aus diesem Grund hat Providence die Stelle eines „Chief Medical Analytics Officer“ eingeführt, für die Dr. Ari Robicsek gewonnen wurde. Er soll die Analyse klinischer Daten überwachen, um sicherzustellen, dass die Patientenversorgung verbessert wird, die Behandlung erschwinglich ist und die Patientenerfahrung positiv ist.

Das Team für klinische Analytics auf Systemebene, das Ari leitet, erstellt und implementiert Tableau-Dashboards und andere Analytics-Tools für die systemübergreifende klinische Nutzung. Zu diesem Team gehören Experten mit ausreichender praktischer Kenntnis der speziellen Bedürfnisse von Klinikärzten: Mediziner, die die Pflegekosten im Verhältnis zu den Pflegekennzahlen und die Toolentwicklung einschätzen können; Krankenschwestern, die die Brücke zwischen den klinischen und den Analytics- bzw. technischen Teams schlagen können, um sicherzustellen, dass die Analytics-Tätigkeit und deren Ergebnisse für alle Klinikärzte einen Nutzen hat; biostatische Fachleute mit umfangreicher Erfahrung im Gesundheitswesen und in Daten-Analytics. Zusätzlich zu diesem zentralen Analytics-Team versuchen regionale und klinikspezifische Analytics-Teams lokale Probleme zu lösen.

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Das Ziel meines Teams ist der Aufbau eines Systems nach dem Prinzip „Ein Dashboard für alle“, also eines zentralen Dashboards mit allen Kennzahlen, die für alle unsere Krankenhäuser wichtig sind.

Mithilfe von Tableau erstellte Aris Team relevante kontextbezogene Dashboards, mit denen die Klinikärzte und andere Mitarbeiter von Providence die Kennzahlen zur Pflegequalität untersuchen und nachvollziehen können. Diese Dashboards haben Berichte ersetzt, die wenig intuitiv waren und nicht angepasst werden konnten. Damit ließen sich die Ineffizienzen statischer Berichte vermeiden. Benutzer haben dabei auch die Möglichkeit, zusätzliche Dashboards zu abonnieren, die für die Arbeit bestimmter Ärzte, Krankenschwestern und Krankenhauseinheiten von Bedeutung sind.

Durch Optimierung der Patientendaten mit weiteren Pflegekennzahlen kann Providence jetzt mithilfe von Tableau für alle Krankenhäuser feststellen, was funktioniert und was nicht. Providence hat nun die Möglichkeit mit einer einzigen, integrierten Plattform zu ermitteln, wo die größten Chancen liegen, um Mehrwert zu generieren und um auf unnötige Dinge zu verzichten. Ari stellt dazu fest: „Wir stellen einen deutlichen Wandel hin zu einer schwer verbesserbaren Qualität im gesamten System fest und ich bin sicher, dass dies zum Teil auch daran liegt, dass wir alle eine gemeinsame Sprache sprechen.“ Derzeit testet Providence die Einbindung von Tableau in seine EMR-Umgebung, damit die Mediziner Analytics an dem Ort nutzen können, an dem sie sich die meiste Zeit über aufhalten, und alle Daten aus Patientendiagrammen abrufen können.

Durch ein einziges Netzwerk von Tableau-Dashboards haben Benutzer die Möglichkeit, auf Systemebene festzustellen, was aktuell geschieht, und die Daten im Handumdrehen auf die Ebene eines einzelnen Krankenhauses, einer pflegerischen Einheit oder einer Liste betroffener Patienten in dieser Einheit aufzuschlüsseln und so Kommunikation und Zusammenarbeit zur Verbesserung der Kennzahlen zu unterstützen.

Ergebnisse aus der Praxis: Mit Tableau können unnötige Praktiken ermittelt und die Patietenversorgung verbessert werden

Lauf „Centers for Medicare and Medicaid Services“ werden jährlich mehr als 3 Billionen USD im Gesundheitswesen ausgegeben, wovon ca. ein Drittel überflüssig ist. Providence hat sich dafür entschieden, eigene unnötige Praktiken zu reduzieren und mit Tableau gleichzeitig Kosten zu senken sowie die Patientenversorgung zu verbessern. Die Präsentation von Daten allein reicht aber nicht aus, um Ärzte zu einem anderen Verhalten zu bewegen. Das Analytics-Team benötigte darüber hinaus einen innovativen, datenorientierten Ansatz.

Mit Tableau wurden bei Providence dafür Daten analysiert und unnötige wie unwirtschaftliche Praktiken den Medizinern gegenüber dargelegt. Kniechirurgen haben sich zum Schutz der Patienten vor Infektionen oft für antibiotikahaltigen Knochenzement entschieden, der drei- bis viermal mehr pro Patient kostet. Providence analysierte deswegen Tausende von Patienten, bei denen dieser Zement verwendet wurde, um festzustellen, ob es einen Unterschied in den Infektionsraten bei erstmalig eingesetzten künstlichen Kniegelenken gibt. Es konnte kein Unterschied gegenüber Operationen ohne dieses Material festgestellt werden. Durch Verzicht auf nicht erforderliches kostspieliges Material bei vielen künstlichen Körperteilen konnte Providence Hunderttausende von US-Dollar im Jahr bei 10.000 Operationen einsparen und die Kosten für Knochenzement pro Fall um 76 USD reduzieren. Ein ähnliches Vorgehen in Bezug auf andere Materialien führte zu einer allgemeinen Kosteneinsparung von 297 USD pro Fall im ersten Jahr.

Ärzte wollen grundsätzlich unnötige Kostensteigerungen für ihre Patienten vermeiden. Als nun die Providence-Chirurgen mit diesen Daten und mit den finanziellen Auswirkungen ihrer Entscheidungen konfrontiert wurden, waren sie sehr dankbar und wollten mehr wissen. Die Erfassung, Analyse und Weitergabe von Daten in strukturierterer Form durch Providence machte es für die Ärzte leichter, zu verstehen, welches Verhalten positive bzw. negative Auswirkungen auf die Patientenversorgung hat. Die Kostenkurve für alle Patientenkosten und klinischen Bereiche der 51 Krankenhäuser wurde dadurch rückläufig oder zumindest abgeflacht, sogar unter Berücksichtigung der Inflation. Für 10 klinische Parameter konnte Providence die Pflegekosten im ersten Jahr der Maßnahmen um 20 Millionen USD senken.

Interessant ist die Gesamtzahl der Patienten mit künstlichen Kniegelenken, die wir untersuchen konnten. Diese war sehr viel höher als jene der gesamten weltweiten Literatur zu diesem Thema, da auf diesem Gebiet noch nicht sehr viele Studien durchgeführt wurden.

Die Unternehmensleitung unterstützt kontrollierte Selfservice-Analytics zur Förderung der Transparenz

Die Datenquellen von Providence wie Premier, Press-Ganey, Epic und andere sind komplex. Vor der Einführung von Tableau haben die Analysten eigene Visualisierungen mit Daten aus diesen Quellen programmiert. Dabei haben unterschiedliche Benutzergruppen im gesamten Krankenhausnetzwerk unterschiedliche Dashboards verwendet. Diese wurden dann in umfangreiche PowerPoint- oder PDF-Berichte eingefügt, die auf lokalen Servern gespeichert waren. Dies erschwerte für Klinikärzte die Weitergabe von Analysen und Leistungskennzahlen, die zur Unterstützung von Patienten, der praktischen Anwendung, des Krankenhauses und von Providence beitragen können. Genauso mühsam war es für die lokale und regionale Krankenhausleitung, für die Führungskräfte im Unternehmen und für den Verwaltungsrat von Providence eine konsolidierte, qualitativ hochwertige Darstellung der Leistung des Unternehmens zu bekommen.

Durch die Unterstützung der Unternehmensleitung von Anfang an interessierten sich auch die regionalen und lokalen Krankenhausleiter wie die Ärzte für Tableau, sodass sich alle sehr schnell von den Vorteilen dieser Plattform überzeugen konnten. Der Verwaltungsrat legte auch Wert auf Konsistenz. Durch den Übergang im Unternehmen zu Tableau konnte Providence eine einheitliche visuelle Datensprache für Führungskräfte wie für das operative Personal etablieren, mit der die Qualität der Patientenversorgung bewertet wird. Tatsächlich beruhen viele der Kennzahlen für die Ermittlung von Boni für Führungskräfte jetzt auf Tableau-Dashboards.

Aufbauen auf dem Erfolg: Providence favorisiert Visual Analytics

Um die Transparenz im Unternehmen zu erhöhen und um Daten-Analytics eine neue Qualität zu verleihen, wechselte Providence vom Konzept der Datenüberwachung und der Reduzierung der Kosten pro Fall in bestimmten klinischen Szenarien (wie z. B. künstliche Gelenke, Versteifung der Wirbelsäule, koronare Bypassoperationen) zu einer umfassenden Analyse aller relevanten Parameter in seinem Krankenhausnetzwerk.

„Ich freue mich, dass Teile unserer wertschöpfenden Tätigkeit auf weitere Bereiche ausgedehnt werden sollen. Wir werden alles daran setzen, um eine Plattform aufzubauen, mit der dies möglich ist“, erläutert Ari. Mit Analytics werden auch Statistiken vorab in den ETL-Prozess eingebunden. Providence nutzt nun die Integration von R in Tableau für mehr Flexibilität in Bezug auf Datenparameter und Filterfunktionen, sodass die statistische Signifikanz in den Daten für alle Mediziner gegeben ist.

Es ist in gewisser Weise ungewöhnlich, dass ein Arzt durchgehend die Aufgabe hat, Analytics anzuleiten. Ich bin aber der Meinung, dass das im Gesundheitswesen eine wirklich sinnvolle Sache ist.